Tränenreicher "Frühlingstag"
Beim kleinen, aber feinen Umzug der Winschlotzer und Burgunderhexen in Durbach ging es am Fasentdienstag bei warmen Temperaturen und viel Sonnenschein fröhlich zu. Mit um die 80 Hästrägerinnen und Hästräger waren die Schergässler dort die größte Gruppierung und erlebten einen schönen Nachmittag im bekannten Winzerdorf nahe Offenburg, wie die Bildergalerie des Umzugs in Durbach beweist.
Am Abend drückte das Baronspaar mit ihrer toll vorgetragenen Rede auf die Tränendrüsen der vielen Närrinnen und Narren, die bei der Fasentverbrennung anwesend waren. Denn diese bedeutet alljährlich das Ende der närrischen Tage, was mit Wehklagen quittiert wurde. Aber in vielen Gesichtern war neben dem weinenden auch ein lachendes Auge zu entdecken, denn die närrischen Tage 2023 haben viel Spaß gemacht.
In der Halle selbst stieg dann der große Kinderball. Durch das Programm führte gekonnt Shania Bohy, die unter anderem die zunfteigenen Tanzgruppen: die Mini-Minis und Maxis-Minis ankündigen durfte. Aber auch der Narresume selbst war aktiv. An den insgesamt sieben Mitmach-Stationen tummelten sich viele kleine Prinzessinnen, Spiderman und sonstige bekannte Märchenfiguren und Superhelden. Das Baronspaar Nicole III. und Christian II. hatte die Aufgabe die Polonaise anzuführen und im Nachgang die schönsten Kostüme zu prämieren, was angesichts der Vielzahl nicht ganz einfach war. Für das leibliche Wohl sorgten Zunfträte und Schergässler, denen an dieser Stelle auch mal herzlich gedankt wird - wie auch dem Team des neu gegründeten Jugendausschusses, das den Kinderball bestens vorbereitet hat.
Der Reichenbacher Umzug wurde seinem Ruf, einer der abwechslungsreichsten zu sein, wieder einmal voll und ganz gerecht. Dafür sorgten einmal mehr die zahlreichen Dorffasentgruppen, die sich jedes Jahr mit ihren tollen Kostümideen gegenseitig übertreffen und bei den Umzugsbesuchern für viel Frohsinn sorgen. Über 4.000 Besucher erlebten das närrische Spektakel, an dem auch 25 Gastzünfte und Musiken aus nah und fern teilnahmen. Angeführt vom Musikverein Reichenbach und dem Baronspaar Christian II. und Nicole III. zogen die Umzugsteilnehmer durch die Hauptstraße und boten einen kurzweiligen Umzug. Geduldsfadenhändler, Hanswürste, Platzhirschinnen, Zeitungsenten und vieles mehr gab es zu bestaunen. Unter anderem auch zwei große Umzugswagen aus Neuried und Prinzbach. 
Die jüngste Dorffasentgruppe "fühlte sich Disco" und präsentierte einen eigens für die Fasenttage in Richebach einstudierten Tanz. Am Ende des Umzugs fuhr einmal mehr das Waggili-Bähnle, das in diesem Jahr zum 50. Male zur Freude von Groß und Klein mit am Start war und einen Generationenwechsel vor sich hat. Ab kommendem Jahr wird ein jüngeres Team das Traditionsbähnle der Richebacher Fasent in Schuss halten und auf die Straße bringen. Nach dem Umzug fand eine zünftige Straßefasent bei angenehmen Temperaturen statt. Die zahlreichen Stände der Vereine sowie das Zunftlokal der Schergässler, der Nörgler, sorgten bis kurz vor Mitternacht für das leibliche Wohl.
