2. Februar 2015 - Lahrer Zeitung
Zunftabend in Reichenbach
(av) Was wäre die Reichenbacher Fastnacht ohne den Zunftabend, der am vergangenen Samstag zum 54. Male zelebriert wurde! Diese urwüchsige Fasent mit viel Lokalkolorit mobilisiert alles, was Reichenbach an Närrischem zu bieten hat. Der Zunftabend stand unter der Ägide des Oberzunftmeisters Thomas Fischer, der die illustren Gäste in wohlgesetzten Versen willkommen hieß.
Nach der Proklamation des Baronspaares Regina I und Dennis I Perron stellten ihre Tollitäten den Reichenbachern eine urwüchsige Fasent in Aussicht. Es folgten Beiträge und Tanzeinlagen, die den Ruhm und Ruf des Reichenbacher Zunftabends begründen. Mit ihren heißen Rhythmen heizte die Zunftabendband „Skunks AT“, dem Publikum ordentlich ein. Durch das Programm führten Oberzunftmeister Thomas Fischer und Zunftmeister Armin Furtwängler, assistiert von Jens Jägle-Enders.
Die „Mini-Mini-Tanzgruppe“, 26 herzige kleine Mädchen und Buben, tanzten zum Thema „Grease“ und ließen so die Lebensfreude der sechziger Jahre aufleben. Sie eroberten sich im Sturm die Herzen der Zuhörer. Katja Bohy, Stefanie Kappus, Michaela Lauer und Nicole Weinrich-Dold sorgten dafür, dass der Nachwuchs mit Eifer bei der Sache ist. Ihnen folgten die „Maxi-Minis“, die das Publikum mit ihrer Fastnachtsparade erfreuten. In ihren prachtvol-len Kostümen à la Nussknacker sorgten sie mit einer phantastischen Choreografie für zauberhafte Stimmung. Tanja Mallach und Michaela Fabry gelang es einmal mehr, die achtzehn jungen Damen zur Freude an der Fasent anzustiften.
Als „Lahrer hinkender Bote“ nahm Kalendermann Rolf Hügel allerlei Vorkommnisse aus Politik und Kommune bissig, humorvoll und hintergründig aufs Korn, wobei die Kommentare zur künftigen Landesgartenschau oder zur Tonofenfabrik für viel Kurzweil sorgten. Ohne Tanja Mühlhaus’ „Närrischer Jahresrückblick“ wäre das Programm gar nicht vorstellbar. Musikalisch von Reiner A. Kammerer begleitet, kommentierte sie in Versen und in Prosa und mit passenden Schlagern die große und kleine Politik, Begebenheiten aus der Welt des Fußballs und so manches aus dem Reichenbacher Dorfgeschehen. Mit ihren humoristischen Attacken auf den Bau der Brücke am Walkenbuck entlockte sie dem Publikum wahre Beifallsstürme.
Die „Neuen“ entführten die Gäste in himmlische Sphären, wo bekanntlich über den Wolken die Freiheit grenzenlos ist. Mit ihren Kalauern und Nonsens pur sorgten sie für heftige Attacken auf die Lachmuskeln. Für die Texte zeichnete Thomas Fischer verantwortlich, die mu-sikalische Leitung lag in den bewährten Händen von Jürgen Glatz. Mit dem „Buurequartett“, das fast auf den Tag genau vor 30 Jahren erstmals den Zunftabend bereicherte, stieg die Stimmung erneut an. Timo Haag, Patric Bohy, Mirko Sahl und Daniel Moser sorgten in ihrer unverwechselbaren Art und mit ihrem Mix von Songs, Witzen und Parodien für eine Stimmung im Saal, die man erleben muss. Vor allem die Landesgartenschau und der geplante See hatte es ihnen angetan.
Schließlich zeigte die Tanzgruppe „Schergässler“ unter der Leitung von Sabine Petrovic und Henriette Glatz ihren traditionellen Schergässlertanz, der beim Zunftabend nicht fehlen darf. Schließlich sorgte ein Showtanz der Männertanzgruppe Sexau mit ihrer kühnen Akrobatik und postmoderner Kostümierung für Furore, besonders unter den weiblichen Gästen. Das große „Finale“ vereinte zu später Stunde nochmals alle Akteure auf der Bühne, ehe es hieß: „ Auf Wiedersehen im nächsten Jahr“